Glocken für St. Matthias

Die in den 60-er Jahren gebaute Kirche St. Matthias verfügt über einen freistehenden Glockenturm ohne Glocken. Die finanzielle Situation der Gemeinde bewog die Verantwortlichen dazu, das Geld statt Glocken für soziale Maßnahmen zu verwenden.

Nach vierzig Jahren begann man erneut über Glocken nachzudenken, weil eine Untersuchung der Statik ergab, dass der Turm nach einer fälligen Betonsanierung baulich den Einbau von vier Glocken zulasse.

 

Die Spendenfreudigkeit der Gemeinde und eine angekündigte Erbschaft trugen dazu bei, dass im Oktober 2004 die vier Glocken in Gescher gegossen werden konnten.

Der Glockenguss war für alle Besucher der Giesserei ein Erlebnis. Vor dem Guss war der Ofen drei Tage und Nächte befeuert worden. Immer wieder wurde der glühende Metallbrei mit Holzbalken durchgerührt und durch Zugabe von Zinn zur richtigen Mischung eingestellt.

 

 

 

Das glühende Metall fließt später durch die Bodenkanäle in die Glockenformen aus Stein und Lehm,  die unterhalb der Bodenkanäle in wochenlanger Arbeit errichtet wurden.

 

Nach gutem alten Brauch wird für ein erfolgreiches Werk der Segen des Herrn erbeten.

 

 

 

 

 

 

 

Nun warten die Glocken in der Kirche auf den Einbau in den Glockenturm.

 

 

Inzwischen ist die Finanzierung der weiteren Arbeiten für den Glockeneinbau durch eine Erbschaft gesichert .

 

 

 

 

 

Die feierliche Glockenweihe durch Weihbischof Pieschl fand am

Fronleichnam, den 15.06.2006, um 16.00 Uhr 

in der Kirche St. Matthias statt. .

 

  

 

 

Am 05.07.2006 ist es soweit, der große Mobilkran steht bereit und will die Glocken in dem Turm heben. Die Kinder des Kindergartens betrachten aus sicherer Entfernung dieses einmalige Ereignis.
Die kleinste Glocke  St. Edith Stein wird zuerst in den Turm gehoben, die große Öffnung im Treppenhaus des Turms ist wie ein Eingang, eine zweite Seilwinde zieht die Glocke dann weiter bis an ihren Platz unter dem Dach der Glockenstube.  Die Glocke mit ihrem Ton asī wiegt 637 kg und läutet den Angelus jeden Mittag um 12.00 Uhr.  Die dritte Glocke Sel. Bernhard Lichtenberg mit dem Ton fī  wiegt 987 kg und läutet allein zu Werktagsgottesdiensten und zusammen mit anderen an Sonntagen und Festen.   Die zweite Glocke St. Hildegard mit dem Ton esī  wiegt 1160 kg und läutet zusammen zu Gottesdienst und Feiern.
Die Glockenbauer zählen die Glocken von unten nach oben. Damit ist die erste Glocke St. Matthias auch unsere größte Glocke mit dem Ton desī und 1720 kg Gewicht. Sie wird vom Glockenbaumeister für den Transport in den Turm vorbereitet und hängt als schwerste Glocke ganz unten in der Glockenstube.
Jetzt hängt unsere größte Glocke an ihrem Platz, schwere Eisenhaken halten die Glocke an dem drehbaren Glockenjoch aus massivem Eichenholz .
Da ist der Antriebsmotor für die Glocke zu sehen.

 

Das ist die zweite Glocke St. Hildegard mit ihrem mächtigen Klöppel. Alle vier  Glocken hängen untereinander, die großen Glocken unten verdecken die kleinen Glocken oben.